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Pflanzenkunde und Herkunft

Die Wildart der heutigen Sonnenblume (Helianthus annuus) hat ihren Ursprung in Nord- und Mittelamerika im Gebiet von Süd-Kanada bis Nord-Mexiko. Die frühzeitige Kultivierung und Nutzung der Sonnenblumenkerne erfolgte nachweislich bereits durch Indianer als Nahrung, Medizin und zur Körperpflege. Sonnenblumensamen wurden erstmalig um 1510 durch spanische Seefahrer nach Europa gebracht, wo diese zunächst als Zierpflanze die Gärten wohlhabender Gutshäuser schmückten. Von Spanien aus breitete sich die Sonnenblume Richtung Norden und Osten im 16. Jahrhundert zügig europaweit aus. Die Kultursonnenblume ist unverzweigt und erreicht reguläre Wuchshöhen von 120 – 200 cm. Die Korbhaltung variiert von aufrecht bis stark zum Boden geneigt. Am Stängel befindet sich der Blütenkorb, welcher aus Hüllkelchblättern, den typisch gelben großen Zungenblüten am Rand des Korbes und aus zahlreichen Röhrenblüten, welche die spätere Samenanlage verkörpern, besteht. Sonnenblumenkörbe sind bis zur Abblüte immer zur Sonne geneigt und wandern im Tagesverlauf von Osten nach Westen mit (Heliotropismus). Die Sonnenblume ist als Fremdbefruchter auf Insekten (Bienen, Hummeln) angewiesen.

Nutzungsrichtungen 

Der Sonnenblumenanbau richtet sich ganz nach dem späteren Verwendungszweck. Entsprechend ist es als Pflanzenzüchter unsere Aufgabe, unterschiedliche Ansprüche durch intensive Züchtungsarbeit in Form eines resultierenden breiten Sortenangebotes zu erfüllen.

Konventionelle Körnersonnenblumen 

In Deutschland überwiegt der Anbau von sogenannten konventionellen Körner-Sonnenblumen. Der Fokus des Landwirts liegt hierbei auf hohen Ölerträgen pro Fläche. Die Körner werden nach der Ernte gepresst und das Öl z. B. für Speiseöl und Margarine verwendet. Das Öl enthält bis zu 75 % Linolsäure, die in der Humanernährung als gesundheitsfördernd gilt. Weitere Einsatzgebiete von Sonnenblumenöl: Lacke, Farben, pharmazeutische Produkte oder Kosmetik sowie Biokraftstoff und Viehfutter. 

High-Oleic-Sonnenblumen 

Bei High-Oleic-Sonnenblumensorten wurde durch natürliche Züchtungsmethoden der Ölsäuregehalt (C18:1) in der Fettzusammensetzung auf über 80 % erhöht und der Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren wie Linolsäure verringert. Der Vorteil hierbei: Ölsäure oxidiert langsamer und ist somit länger haltbar und deutlich hitzestabiler. HO-Öl wird zum Frittieren und Braten von Lebensmitteln verwendet, aber auch als Schmieröl für Maschinen und hitzeintensive Industrieprozesse.

Gestreifte Sonnenblumenkörner 

Die schwarz bis grau-weiß gestreiften Körner findet man als Vogelfutter wieder. Züchterisch unterscheidet sich das Korn nicht nur durch die Optik, sondern auch durch die Schale, die etwas robuster und leicht zu öffnen ist. Die meisten Vögel öffnen die Schale der Sonnenblumenkörner mit dem Schnabel und fressen nur das energiereiche Innere.