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Krankheiten und Schädlinge

ES Hudson SU (LO)

Die bedeutendsten pilzlichen Krankheiten im Sonnenblumenanbau sind die Korb- und Stängelfäule (Sclerotinia sclerotiorum de Bary), Grauschimmel (Botrytis cinerea PERS.) und Falscher Mehltau (Plasmopara helianti). Durch breites Auftreten dieser Schaderreger können gravierende Ertragsverluste im Bestand resultieren. 

WURZEL-, STÄNGEL- UND KORBFÄULE (Sclerotinia sclerotiorum de Bary) 

Eine der meist verbreitetsten Krankheiten im Sonnenblumenanbau. Ein Befall kann bis zum totalen Ernteausfall führen, besonders gravierend ist ein später Korbbefall. Durch Kopffäule sinkt neben dem Korn- und Ölertrag auch die Ölqualität erheblich. Die Nutzung des Korns für Tierfutter oder die Humanernährung ist nicht mehr möglich.

 Krankheitsbild 

S. sclerotiorum befällt alle Pflanzenteile. Sichtbar ist der Befall zunächst durch chlorotische Blattverfärbungen, sowie weiße Fäuleflecken an Wurzelhals und Stängel. Im Inneren der befallenen Pflanzenteile wächst ein weißes, watteartiges Myzel. Aus diesem entstehen später schwarze Sklerotien, die Dauerkörper des Erregers. Sklerotien gelangen bei Ernte oder Bodenbearbeitung in die Erde und können dort bis zu zehn Jahre überleben. Bei ausreichend Feuchtigkeit und 7 – 11°C im Frühjahr werden Apothecien gebildet. Gleichzeitig können Sklerotien in der obersten Bodenschicht (0 – 5 cm) keimen und Fruchtkörper bilden. Die Fruchtkörper bilden Acosporen, die ausgeschleudert werden und insbesondere die Blattgabeln der Pflanzen erreichen. Die Sporen benötigen für die Keimung und eine erfolgreiche Neuinfektion Blattnässe und Temperaturen von 20°C. Zu den Wirtspflanzen zählen neben zahlreichen Kulturpflanzen (u. a. Raps) auch Unkräuter wie Kamille, Acker-Hellerkraut und Kletten-Labkraut.

Vorbeugung und gezielte Bekämpfung 

Bei diesem Pilzbefall handelt es sich um eine Fruchtfolgekrankheit. Die effektivste Bekämpfung in Sonnenblumen stellt eine weite Fruchtfolge mit Anbaupausen von fünf bis sieben Jahren dar. Es stehen Contans® WG und Cantus® Gold als Fungizide zur Verfügung.

Vorbeugende Maßnahmen

 • Weitgestellte Fruchtfolge 

• Anbau toleranter Sorten 

• Beseitigung von (Wirts-) Unkräutern

 • Vermeidung feuchter Anbauanlagen 

• Pflanzendichte gering halten (Mikroklima)

 • Kalkstickstoff ausbringen zur Unterdrückung der Sklerotiekeimung

GRAUSCHIMMEL (Botrytis cinerea PERS.) 

 

Botrytis ist der zweitwichtigste Krankheitserreger in Son - nenblumen. Der Befall kann zu Ertragseinbußen von 5 – 35 % führen, sowie zu einer verminderten Ölqualität bei spätem Korbbefall. 

Krankheitsbild 

Botrytis kann alle oberirdischen Pflanzenteile befallen. Junge Pflanzen weisen an den Stängeln zuerst dunkle Verfärbungen, später faulendes Pflanzengewebe und Stängelbruch auf. Das ertraglich wichtigste Symptom ist durch Faulstellen an Blü - tenkörben erkennbar, über welche sich ein grauer Pilzbelag (Grauschimmel) zieht. An der Rückseite des Korbes zeigen sich bräunliche, nassfaule, weiche Flecken, die sich rasch ausbreiten. Der Pilz überwin - tert in abgestorbenen Pflanzenteilen und durch Sklerotien. Im Frühjahr bildet sich ein Myzel das Sporen entwickelt. Günsti - ge Infektionsbedingungen liegen bei 10 – 15°C und feuchter Wit - terung vor. B.cinerea befällt bevorzugt Pflanzenteile die schon durch abiotische und biotische Einflüsse geschwächt sind. B.cinerea ist weit verbreitet und verfügt über ein großes Wirtspflanzenspektrum, wie Weinreben, Beeren und einzel - ne Gemüsearten. 

Vorbeugung und gezielte Bekämpfung 

Eine Bekämpfung durch Fungizide ist nicht möglich. 

Vorbeugende Massnahmen 

• Feuchte Standorte vermeiden

 • Nicht zu hohe Bestands - dichte (Mikroklima) 

• Frühe Aussaat und früh abreifende Sorten wählen

FALSCHER MEHLTAU (Plasmopara helianthi) 

Tritt Falscher Mehltau auf, kommt es zu niedrigen Ölgehalten und starken Ertragseinbußen von bis zu 50 %. Falscher Mehltau tritt vor allem in warmen Anbaugebieten Deutschlands (Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Brandenburg) auf. 

Krankheitsbild 

An den Jungpflanzen erscheinen auf der Blattoberfläche hellgrüne bis gelbe mosaikartige Flecken. Auf der Blattunterseite zeigt sich ein weißer Sporangienrasen. Dies resultiert vermindertes Wachstum bis zum Absterben der Pflanze. Das Stängelwachstum ist häufig langsamer, dadurch verkürzt und die Blätter stehen in der Folge dichter zusammen. Infizierte Pflanzen bilden wenige, infertile Körner aus. 

Vorbeugung und gezielte Bekämpfung

 • Saatgutbeizung mit dem Wirkstoff Metalaxyl-M

 • Anbau toleranter Sorten

Während im Sonnenblumenbau durch pilzliche Krankheitserreger starke Schäden verursacht werden können, treten auch Fraßschäden und Folgeinfektionen durch folgende Schädlinge auf: